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Was ist gefühlte Temperatur?

Gefühlte Temperatur – Was fühlen wir denn da?

Heute findet man in jedem Wetterbericht nicht nur die Temperaturangaben sondern auch die „Gefühlte Temperatur“. Was ist nun diese so viel zitierte „Gefühlte Temperatur“ – das fragen sich immer wieder Leser oder Zuschauer bei Einholen ihrer Wetterinfos. Sind nun 20 Grad, 20 Grad, oder doch eher nur 15 Grad oder fühlen sie sich wie 25 Grad an?

Soviel kann man schon mal verraten: 30 Grad an der Luft fühlen sich sehr viel wärmer an, als 30 Grad im Wasser.

Warum das so ist, wird hier in diesem Youtube Video aus der ARD Reihe „Wissen vor acht“ sehr gut erklärt.

Gefühlte Temperatur – einfach erklärt

Der Mensch kann also nicht direkt die Temperatur, wie bei einem Thermometer, wahrnehmen. Er spürt den Wärmestrom an seiner Hautoberfläche. Wenn die Luft um uns herum wärmer ist, als die Oberflächentemperatur der Haut, so fühlt es sich für uns Menschen als warm an, wenn die Luft kälter ist, dann bezeichnen wir dieses Gefühl als kühl.

Wind wiederum verstärkt das Kältegefühl des Menschen, die gefühlte Temperatur bei Wind sinkt also. Windstille lässt uns dagegen weniger Kältegefühl erzeugen. Die Wärmemenge, die ein Mensch ans seine Umgebung abgibt liegt bei Windstille bei 60% über Wärmestrahlung und bei 25 % über Verdunstung der Haut und über den Atem. Bei Wind steigt die Abgabe dieser Wärmemenge an.

Die Luftfeuchtigkeit wirkt sich ebenfalls auf die gefühlte Temperatur aus. Haben wir im Hochsommer heiße Tage mit hoher Luftfeuchtigkeit, so können wir durch Schwitzen unseren Körper nicht mehr optimal abkühlen und wir leiden unter dieser schwülen Hitze. Kommt Wasser in Form von kleinen Tröpfchen auf unsere Haut, so kühlen wir eher runter und frieren je nach Ausgangstemperatur sogar. Die Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer gemessen.

Selbst die gefühlte Temperatur ist nur eine Ungefähr-Angabe. Denn diese liegt für jeden Menschen auch noch mal in einem anderen Bereich. Je nach dem mit welcher Hautoberfläche er das empfindet, ob mit den Füßen, oder den Händen – und selbst zwischen den Händen kann es Unterschiede geben, wenn die eine Hand eher wärmer, die andere jedoch kalt ist. Wenn wir z.B. im Sommer baden fahren und ins Wasser gehen, empfinden wir die Temperatur des Wassers an den Füßen oft angenehmer, als die gleiche Wassertemperatur, an unserem Bauch und Oberkörper. Ist der Körper vor dem Badespaß von der Sonne sehr aufgeheizt, empfinden wir die Umgebungstemperatur an einem heißen Sommertag als sehr warm. Kommen wir dagegen nach dem Badespaß aus dem Wasser, so stellt sich die gleiche Temperatur der Luft jetzt als angenehm da.

Zu den Messgeräten mit Temperaturmessung

Gefühlte Temperatur und Wärme-Empfinden nach VDI 3787 Blatt 2

Gefühlte Temperatur
in Grad Celsius
Thermisches Empfinden Thermophysiologische
Beanspruchung
unter −39 sehr kalt extremer Kältestress
−39 bis −26 kalt starker Kältestress
−26 bis −13 kühl mäßiger Kältestress
−13 bis 0 leicht kühl schwacher Kältestress
0 bis 20 behaglich Wohlbefinden möglich
20 bis 26 leicht warm schwache Wärmebelastung
26 bis 32 warm mäßige Wärmebelastung
32 bis 38 heiß starke Wärmebelastung
über 38 sehr heiß extreme Wärmebelastung

Quelle: VDI 3787 Blatt 2 und Wikipedia

Thermometer - mit verschiedenen Temperaturen

FAZIT: Was ist „Gefühlte Temperatur“ ?

Die „Gefühlte Temperatur“ ist also unsere wahrgenommene Umgebungstemperatur, die von der mit Thermometern gemessenen Lufttemperatur abweicht. Diese Wahrnehmung reicht von sehr heiß, heiß über warm und angenehm zu kühl und kalt bis zu eiskalt

 


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